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Achtsamkeit lernen: 6 Tipps, wie Du achtsamer wirst

von | Sep 30, 2024 | Bewusstsein, Emotionale Intelligenz, Meditation

So kannst Du Achtsamkeit lernen

Stell Dir vor, Du lebst in einem ständigen Zustand von Ruhe, Gelassenheit und Klarheit. Du hast die Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben und auf Dein Innerstes zu hören. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Das ist Achtsamkeit – ein Zustand, den viele als den heiligen Gral des mentalen Wohlbefindens betrachten. In einer hektischen Welt, in der wir von To-do-Listen, E-Mails und ständigen Ablenkungen überrollt werden, ist Achtsamkeit die Brücke zu mehr Balance, mentaler Stärke und Zufriedenheit. Aber wie lernt man Achtsamkeit und wie kann sie Dir dabei helfen, Dein volles Potenzial zu entfalten?

In diesem Artikel erfährst Du, was Achtsamkeit genau ist, wie Du sie lernen und in Deinen Alltag integrieren kannst, und warum sie sowohl für Athleten als auch für beruflich ambitionierte Menschen ein echter Gamechanger sein kann.

 

Wichtige Erkenntnisse

  • Achtsamkeit kann man lernen.
  • Wie man einen Muskel regelmäßig trainiert oder ein Musikstück übt, so sollte man auch seinen „Achtsamkeitsmuskel“ ständig trainieren.
  • Bei der Achtsamkeit geht es darum, bewusst im Hier und Jetzt zu sein.
  • Die Achtsamkeitsmeditation hat ihren Ursprung im Buddhismus, ist jedoch eine nicht-religiöse Praxis.
  • Die regelmäßige Praxis der Achtsamkeit fördert unter anderem die Klarheit und Konzentration und lindert zugleich chronische körperliche Beschwerden und Stresssymptome.
  • Zu den bekanntesten Achtsamkeitsübungen zählen die Sitzmeditation, der Bodyscan und die Meditation der Nächstenliebe.

Was genau ist Achtsamkeit überhaupt?

Achtsamkeit bedeutet, vollkommen im Hier und Jetzt zu sein. Es geht darum, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen, ohne ihn zu bewerten. Stell Dir vor, Du trinkst eine Tasse Tee und spürst jeden einzelnen Schluck, ohne daran zu denken, was als Nächstes auf Deiner Tagesordnung steht. Genau das ist Achtsamkeit – das bewusste Wahrnehmen von Gedanken, Gefühlen und Sinneseindrücken, ohne gleich zu urteilen oder in Aktionismus zu verfallen.

Diese simple Praxis hat das Potenzial, Dein Leben zu verändern. Denn Achtsamkeit öffnet die Tür zu mehr Selbstreflexion, innerer Ruhe und einem tieferen Verständnis für Dich selbst. Es ist wie ein Muskel, den Du trainierst: Je mehr Du Achtsamkeit übst, desto stärker wird sie.

Achtsamkeitsübungen lernen

Mit Meditation und Achtsamkeit volle Konzentration auf den aktuellen Moment.

Warum Achtsamkeit lernen?

1. Stress reduzieren und Gelassenheit finden

Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeit dazu beitragen kann, den Stresspegel zu senken und die Resilienz zu stärken. Wer achtsam lebt, lernt, seine Gedanken zu beobachten, anstatt sich von ihnen mitreißen zu lassen. Das hilft, gelassener auf Herausforderungen zu reagieren. Regelmäßiges Meditieren bzw. Praktizieren Achtsamkeitsübungen verändert nachweislich die Gehirnstruktur eines Menschen. Stichwort: Neuroplastizität. Hierfür muss man kein Anhänger des Buddhismus sein, man muss auch keine 10.000 Wiederholungen oder Stunden Achtsamkeitsmeditationen geübt haben. Es konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass selbst bei Meditationsneulingen bereits nach wenigen Tagen bis Wochen des Praktizierens Veränderungen stattfanden.

2. Mentale Stärke aufbauen und besser konzentrieren

Besonders für Sportlerinnen und Sportler sowie im Berufsleben ist die Achtsamkeit ein mächtiges Werkzeug. Sie hilft, den Fokus zu schärfen, sich nicht von Ängsten oder Zweifel einnehmen zu lassen und den stressigen Alltag mit mehr Klarheit und Bewusstsein zu meistern. Auch im Alltag kann Meditation helfen, Körper und Geist zu beruhigen und Entscheidungen souveräner zu treffen.

3. Selbstbewusstsein stärken und negative Gedanken loslassen

Durch die Praxis der Achtsamkeit lernst Du Dich selbst besser kennen. Du verstehst Deine eigenen Gedankenmuster, Emotionen und Verhaltensweisen besser und kannst dadurch bewusster und authentischer agieren. Bereits einfache Achtsamkeitsübungen, wie z.B. immer wieder mal innezuhalten, helfen Dir ausgeglichener und mit mehr Bewusstheit durch den Tag zu gehen.

achtsame Pausen

Pausen von der Arbeit und den Anstrengungen des Tages sollten so bewusst wie möglich gemacht werden.

 

Wie lernt man Achtsamkeit? 6 Tipps für den Einstieg

1. Starte mit einer einfachen Atemübung

Ein einfacher Einstieg in die Achtsamkeit ist die Konzentration auf Deinen Atem. Setze Dich aufrecht hin, schließe die Augen und atme tief ein und aus. Nimm wahr, wie die Luft über Deine Lungen in Deinen Bauch strömt und wieder entweicht. Beobachte, wie Deine Bauchdecke sich mit jedem EIn- und Ausatmen hebt und senkt. Wenn Gedanken, Gefühle oder Geräusche auftauchen sollten – und das werden sie! -, lass sie wie Wolken am Horizont vorüberziehen. Bringe anschließend Deine Aufmerksamkeit sanft zu Deinem Atem zurück und fahre dann mit Deiner Achtsamkeitsmeditation. Diese Übung dauert nur wenige Minuten, kann aber bereits einen großen Effekt haben.

2. Führe ein Achtsamkeitstagebuch

Schreib jeden Tag kurz auf, wofür Du dankbar bist oder welche Momente Dir besonders bewusst waren. Genieße diesen Moment der Ruhe. Dieses Ritual hilft Dir, Deine Aufmerksamkeit gezielt auf positive Erlebnisse zu lenken und mehr Achtsamkeit in Deinen Alltag zu bringen. Dies ist eine sehr schöne Form der Achtsamkeitsübung, die Dir dabei hilft Achtsamkeit im Alltag zu praktizieren.

3. Achtsamkeit in den Alltag integrieren

Achtsamkeit muss nicht immer als formelle Meditationspraxis stattfinden. Du kannst auch achtsam essen, gehen oder sogar duschen. Versuche, bei Alltagsaktivitäten voll präsent zu sein und Dich auf das zu konzentrieren, was Du gerade tust, anstatt gedanklich schon beim nächsten Termin zu sein. Mit etwas Übung kannst Du unzählige Momente der Achtsamkeit effektiv in Deinen Alltag einbauen. Du siehst: es ist eigentlich ganz einfach Achtsamkeit zu lernen!

4. Nutze geführte Meditationen zur Stressbewältigung

Geführte Meditationen können insbesondere als Einstieg beim Achtsamkeit lernen hilfreich sein, denn sie helfen uns bei der Sache zu bleiben und während einer Achtsamkeits-Meditation nicht zu viel abzuschweifen. Es gibt zahlreiche Apps und Online-Plattformen, die geführte Meditationen anbieten. Diese können besonders hilfreich sein, wenn Du Schwierigkeiten hast, Dich alleine auf Deine Achtsamkeitspraxis zu konzentrieren. Wichtig hierbei ist, dass Du die gehörte Stimme „verträgst“. Anders ausgedrückt: nutze nur solche geführten Meditationen, die Dir gefallen und Dich ansprechen. Dann macht das Meditieren Spaß und hat dementsprechend einen positiven Effekt auf Körper und Geist.

Achtsames Gehen

Bewusstes Gehen in der Natur, Stadt oder im Büro bietet sich als Achtsamkeitstraining an.

 

5. Akzeptiere, ohne zu bewerten oder interpretieren

Eine der größten Herausforderungen bei der Achtsamkeit ist es, Dinge einfach so anzunehmen, wie sie sind, ohne sie zu bewerten. Ob ein Gedanke gut oder schlecht ist, spielt keine Rolle – wichtig ist nur, ihn wahrzunehmen und ziehen zu lassen. Ein negativer Gedanken kann einfach ein Hinweis darauf sein, was Dich derzeit im Inneren beschäftigt. Gleichzeitig gibt Dir dies die Möglichkeit die damit verbundene emotionale Reaktion, wie z.B. Wut, Traurigkeit oder Frustration, die fast wie automatisch hochkommt, zu unterbrechen und bewusst zu entscheiden, wie Du damit in Zukunft umgehen möchtest.

6. Mach Deine Achtsamkeitsübungen regelmäßig

Wie bei jeder neuen Gewohnheit ist auch bei der Achtsamkeit die Regelmäßigkeit entscheidend. Selbst 5 Minuten am Tag können bereits einen Unterschied machen. Finde eine Routine, die für Dich funktioniert und halte sie konsequent ein. Längere und regelmäßigere Sessions der Achtsamkeitsmeditation sind natürlich nachhaltiger als kürzere und weniger häufigere. Ich empfehle Dir besser mit mindestens 15-20 Minuten täglich zu starten. Mit etwas Übung kannst Du die Dauer dann gut auf 30-45 Minuten ausdehnen. Du wirst selber merken, wie Dich das Ganze mit der Zeit mehr und mehr entschleunigen wird und zugleich Ruhe und Klarheit in Deinen Lebensalltag einkehren werden.

Achtsamkeit lernen für Sportlerinnen und Sportler: Der Boost für die Performance

Die Welt des Sports ist geprägt von Leistungsdruck, hohen Erwartungen und dem Streben nach Bestleistungen. Achtsamkeit kann genau hier den entscheidenden Unterschied machen. Viele erfolgreiche Athletinnen und Athleten, von Leichtathleten, über Tennisspieler bis zu Basketballstars, schwören auf regelmäßiges Achtsamkeitstraining, um ihren Fokus zu schärfen und mentale Blockaden zu lösen.

Wenn Du beispielsweise beim Wettkampf nervös bist oder Dich von äußeren Einflüssen schnell mal ablenken lässt, kann Achtsamkeit Dir helfen, in einen Flow-Zustand zu kommen. Du lernst, den Moment bewusst zu erleben und Dich voll auf Deine Bewegungen, Deinen Körper und Deine Atmung zu konzentrieren – und nicht auf die Zweifel oder das mögliche Ergebnis. Gerade bei jungen Sportlern ist die kontinuierliche Praxis der Achtsamkeit zugleich ein Booster bei der Persönlichkeitsentwicklung.

Achtsamkeit im Sport

Athleten, die Achtsamkeit praktizieren, sind in der Regel konzentrierter und mental stabiler als andere.

Achtsamkeit im Beruf: Mehr Klarheit und Fokus im Alltag

Nicht nur im Sport, auch im Beruf kann Achtsamkeit Wunder bewirken. Wer kennt sie nicht, die endlosen Meetings, die ständige Erreichbarkeit und die Liste an unerledigten Aufgaben? Achtsamkeit hilft Dir, Prioritäten zu setzen, klarer zu kommunizieren und besser mit Stress umzugehen.

Stell Dir vor, Du betrittst jeden Arbeitstag mit dem Gefühl von Ruhe und Gelassenheit. Du hörst Deinem Gegenüber wirklich zu (Stichwort: Aktives Zuhören), triffst Entscheidungen auf Basis Deiner Intuition und bist in stressigen Situationen vollkommen gelassen. Genau das ist möglich, wenn Du Achtsamkeit regelmäßig praktizierst.

achtsam sein im Beruf

Mit einer kleinen Pause der Achtsamkeit können wir besser mit Druck und Stress umgehen.

 

Praxistipps: Einfache Achtsamkeitsübungen für den Alltag

Body-Scan: der Klassiker im Achtsamkeitstraining

Lege Dich bequem hin, schließe die Augen und scanne Deinen Körper gedanklich von den Zehen bis zum Kopf. Nimm wahr, wie sich jeder einzelne Bereich Deines Körpers anfühlt, ohne ihn zu bewerten. Das fördert die Körperwahrnehmung und hilft, Spannungen zu lösen. Sportler, die den Bodyscan anwenden, berichten gerne davon, dass es ihnen bei regelmäßigem Praktizieren besser gelingt in den Flow-Zustand zu kommen. Der Body-Scan einget sich auch bestens bei dem Gefühl einer inneren Zerrissenheit oder wenn man mit dem eigenen Körper Mühe hat. Vielleicht aufgrund einer körperlichen Einschränkung oder Behinderung oder einem sexuellen Übergriff, an den man noch schmerzliche Erinnerungen in sich trägt.

Achtsames Gehen: Achtsamkeitsmeditation in Bewegung

Gehe spazieren und wandern, ohne Dein Smartphone (Smartphone-Detox) oder andere Ablenkungen. Nimm bewusst Deine Umgebung wahr: die Geräusche, die Farben, den Wind auf Deiner Haut. Versuche, voll im Moment zu sein und einfach nur zu gehen. Laufe langsam, spüre den Untergrund unter Deinen Füßen und rolle Deine Fußsohlen bewusst ab. So kannst Du Dich sogar in Bewegung in Achtsamkeit üben. Das macht ganz besonders in der Natur oder im Wald Spß, ist aber auch problemlos in der Stadt oder Büro umsetzbar. Achtsamkeit gehört eben überall in unseren Alltag. So kannst Du bereits auf dem Heimweg von der Arbeit aktiv mit der Stressbewältigung beginnen, wenn nötig.

Dankbarkeitsübung: Die Achtsamkeitsübung am Ende des Tages

Bevor Du schlafen gehst, nimm Dir ein paar Minuten Zeit, um über mindestens drei Dinge nachzudenken, für die Du am heutigen Tag dankbar bist. Das hilft, den Tag mit positiven Gedanken abzuschließen und Dein Mindset langfristig in eine dankbare Richtung zu lenken. Es sind häufig die kleinen Dinge, die uns auf lange Sicht zu glücklicheren und zufriedeneren Menschen machen.

Innehalten: Perfekt geeignet für mehr Achtsamkeit im Alltag

Baue in Deinen Alltag immer wieder Momente des Innehaltens ein, und wenn es nur für drei Atemzüge oder 10 Sekunden ist. Achte für einen Augenblick auf Dein Inneres: was kannst Du fühlen? Wie geht es Dir gerade? Welche Gedanken und Gefühle kannst Du beobachten? Wenn Dir etwas Wichtiges oder Interessantes bewusst wird, mach Dir eine kurze Notiz. So musst Du diesem Gedanken oder Gefühl nicht gleich jetzt nachhängen, sondern kannst Dich dem Thema ggf. zu einem späteren Zeitpunkt genauer widmen.

täglich sich in Dankbarkeit üben

Ein Dankbarkeitsjournal ist ein holfreiches Mittel, um sich in Achtsamkeit zu üben.

 

Fazit: Achtsamkeit lernen ist der erste Schritt zu einem bewussteren Leben

Achtsamkeit ist mehr als nur eine Technik – es ist eine Lebensweise. Sie hilft Dir, im Moment zu sein, Dich selbst besser zu verstehen und Deine mentale Stärke auszubauen. Egal, ob Du Sportler, Manager oder einfach nur auf der Suche nach mehr Klarheit und weniger Stress im Alltag bist: Achtsamkeit kann Dein Leben nachhaltig verändern und der Schlüssel zu mehr Lebensqualität sein. Und wie Du in diesem Beitrag erfahren konntest: Achtsamkeit zu lernen ist absolut kein Hexenwerk.

Starte mit kleinen Übungen und sei geduldig mit Dir. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, bewusst zu leben. Du wirst erstaunt sein, wie viel mehr Klarheit, Freude und Zufriedenheit Du durch Achtsamkeit in Dein Leben bringst. Ich wünsche Dir ab sofort viel Freude mit dem Thema Achtsamkeit!

Über mich

Herzlich willkommen auf meinem Blog! Ich heisse Steven, und ich teile hier mit Dir meine Gedanken, Erfahrungen und Wissenwertes zu Mental Coaching und mentaler Stärke im Sport, Beruf und im Leben allgemein. Falls Du Fragen zur Welt des Mental Coachings haben solltest, freue ich mich über Deine Kontaktaufnahme.

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